One-Block-Wonder Teil 1 zugeschnitten

Schon längere Zeit liebäugle ich damit, auch mal einen One-Block-Wonder oder auch Kaleidokop-Quilt zu nähen. Ich finde diese Art des Quilts einfach immer wieder bezaubernd. Aus nur einem Stoff wird hier ein Quilt genäht, der in seiner Vielfalt so sehr fasziniert. Natürlich braucht man dafür den richtigen Stoff. Nicht zu klein gemustert, aber auch nicht zu groß. Eine ausreichende Menge davon muss es auch sein. Fat Quater, wie ich sie immer gerne kaufe, taugen hier nichts. Und er sollte bunt sein, also mindestens 2 unterschiedliche Farben haben, um auch interessante Effekte zu ermöglichen. Lange Zeit habe ich einen solchen Stoff gesucht. Fündig wurde ich dann bei eBay. Eigentlich wollte ich nichts mehr bei eBay kaufen, egal ob von Privat oder einem gewerblichen Händler. Zu schlecht waren die letzten Erfahrungen sowohl als Käufer, als auch als Verkäufer. Aber der Stoff war so schön. Außerdem hatten die auch noch so herrliche Weihnachtsstoffe. Also habe ich mich doch dazu durchgerungen, zu bestellen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Näheres zu diesem Stoffkauf habe ich letztes Jahr schon berichtet. An dieser Stelle will ich nur noch kurz erwähnen, dass sich das Risiko gelohnt hat. Der Stoff ist wirklich traumhaft. Fast zu schade zum zerschneiden. Aber was sollte ich sonst damit machen, hatte ich mir doch 3 Meter bestellt. Das war die maximal bestellbare Menge. Ob das reicht? Es muss! Und wenns ein kleiner Quilt wird. Ich könnte noch eine Tischdecke gebrauchen, um auf meinem Sofa-Tischchen ein wenig Abwechslung zu haben.

Hier nochmal der Stoff zur Erinnerung:

One-Block-Wonder - Stoff

One-Block-Wonder – Stoff

Mutig habe ich mich nun letzte Woche ans zerschneiden gemacht. Zuerst muss man den Mustersatz bestimmen und 6 mal den gleichen Teil aus dem Stoff zuschneiden.

One-Block-Wonder - Stoffraport

One-Block-Wonder – Stoffraport

Ein Mustersatz im Stoff hat eine Höhe von rund 6inch. Das hat sich gut angeboten für einen Streifen, denn in dieser Größenordnung wollte ich eh die Streifen für die Dreiecke machen.

Daraus dann Dreiecke schneiden:

One-Block-Wonder - zugeschnittenes Dreieck

One-Block-Wonder – zugeschnittenes Dreieck

Aus dem ersten Set an 6 Streifen sind 11 Blöcke geworden. Der Stoff reicht noch für ein weiteres Set und somit für 22 Blöcke insgesamt. Dann sind noch 2 Mustersätze übrig, die ich dann in den Rand einarbeiten kann, damit man den ursprünglichen Stoff auch sehen kann.

One-Block-Wonder - zugeschnittenes Dreieck

One-Block-Wonder – zugeschnittenes Dreieck

Dann hab ich erstmal die 11 Blöcke ausgelegt, um mal zu gucken, wie diese aussehen werden. Ich konnte mich an dem Effekt einfach nicht sattsehen. Daher hab ich alle drei Varianten pro Block mal mit der Kamera festgehalten. Pro Reihe seht ihr hier die unterschiedlichen Varianten eines Blocks. Das wird eine verdammt schwierige Entscheidung. Also erstmal noch die anderen 11 Blöcke zuschneiden. Obs dann aber leichter wird, bezweifle ich irgendwie. Aber dann hab ich mehr Blöcke, an denen ich mich erfreuen kann. Und ihr dürft natürlich auch mal gucken. Vielleicht kann mir ja einer bei der Entscheidung helfen und sagen, welche Variante ich unbedingt oder auf keinen Fall wählen soll:

One-Block-Wonder - alle Kombinationsmöglichkeiten der Blöcke

One-Block-Wonder – alle Kombinationsmöglichkeiten der Blöcke

Schön finde ich, dass bei dem Streifen ein kleiner Rest geblieben ist, aus dem ich ein etwas kleineren Block schneiden kann. Daraus könnte ich mir dann eine hübsche kleine Tasche machen. Bei dem Stoff wäre das bestimmt ein echter Hingucker.
Jaja, ich schwebe gerade ein wenig auf Wolken. Merkt man aber nicht, gelle? *lach*

Achja, wer schonmal einen Eindruck davon bekommen will, wie der fertige Quilt aussehen könnte, der sollte sich mal dieses Flickr-Foto angucken. Das habe ich beim stöbern zufällig mal gefunden. Allerdings nachdem ich schon den Stoff ausgesucht habe. Zufälle gibt es…

Blue Pine-Apple gequiltet

Endlich ist es vollbracht. Der Blue Pine-Apple ist gequiltet. Aber es war eine doofe Idee, das bei den hohen Temperaturen am Wochenende zu machen. Ich sag euch, ich hab reichlich geschwitzt. Aber ich wollte ihn endlich fertig bekommen, damit ich die nächsten Projekte angehen kann, die mir schon in den Fingern jucken.

Nun fehlt nur noch das Binding. Achja, ist er nicht wunderschön:

Patchworkdecke aus dem Patchworkblock Pineapple nach einer Inspiration von Quiltville in Blautönen

Blue Pine-Apple gequiltet

Auf meinem Sofa-Hocker wartet er nun geduldig auf sein Binding.

Patchworkdecke aus dem Patchworkblock Pineapple nach einer Inspiration von Quiltville in Blautönen

Blue Pine-Apple gequiltet – Rückseite

Hier mal die Rückseite, damit man erkennen kann, wie ich gequiltet habe. Natürlich maschinengequiltet. Von Hand wäre ich nächstes Jahr noch dran. Mein erstes größeres Übungsstück im “Freihandquilten”. Auch wenn es immer gerade Linien sind, war es mir zu aufwendig, immer den Quilt rumzuwuchten, wenn sich die Quiltrichtung ändert. Daher sind die Linien auch selten perfekt gerade. Aber er ist als Gebrauchsquilt gedacht, da kann man leichter mal über eine Schlangenlinie hinwegsehen.

Achja, gequiltet habe ich mit einem blauen Oberfaden und einem weißen Unterfaden. Ich habe oft gelesen, dass Leute damit Probleme haben und der Unterfaden auf die Oberseite durchkommt. Das wollte ich hier ausprobieren. Dadurch, dass ich nur im “Nahtschatten” gequiltet habe, wäre das nicht weiter aufgefallen. Hier stehen in erster Linie die Stoffe und das Patchworkmuster im Vordergrund und weniger das Quilting. Keine Ahnung, woran das bei anderen liegen mag, aber bei mir war das nicht der Fall. Nur einmal, als sich der Oberfaden verheddert hat, kam der Unterfaden mit hoch. Aber das mußte ich eh nochmal auftrennen und neu quilten.

Das Binding muss aber noch ein wenig warten. Zwar habe ich den Stoff dafür schon, aber ich will mir ein paar Webbänder bestellen, die man in die selbstgemachten Sachen einnähen kann, sodass jeder sehen kann, dass es selbstgemacht ist. Leider ist die Auswahl der Motive, Schriftarten und Farben so reichlich, dass ich mich nur schwer entscheiden kann. Für den Blue Pine-Apple wäre was mit Blau passend. Aber nicht überall paßt das dazu. Daher grüble ich noch ein wenig vor mich hin und wühle mich durch diverse Anbieter. Vielleicht hab ich ja bald die Eingebung dafür.

Blue Pineapple geheftet und Restsortierung

Am Donnerstag habe ich den verregneten Feiertag dazu genutzt, den Blue Pineapple zu heften. Da ich keinen Tisch habe, der groß genug dafür wäre, muss ich auf dem Boden heften. Das sieht dann so aus:

Patchworkdecke aus dem Patchworkblock Pineapple nach einer Inspiration von Quiltville in Blautönen

Blue Pineapple geheftet

Und ja, es ist Absicht, dass da hinten noch so viel vom Rückseitenstoff rausguckt. Aus dem Rest soll das Bindung entstehen.

Ganze 3 Stunden habe ich zum Heften gebraucht. Und dabei war ich sehr sparsam mit den Heftfäden. Meine Knie sind einfach nicht dafür gemacht, um darauf rum zu kriechen. Das tut ganz böse weh. Und bei dem Versuch, die Knie nicht zu sehr zu belasten, hab ich mir wohl noch was im Rücken gezerrt. Aber wenigstens ist er jetzt geheftet und kann jederzeit gequiltet werden. Sobald ich mich entschieden habe, wie. Gar nicht so einfach bei dem Muster. Aber ich will auf jedenfall das Patchworkmuster hervorheben. Also noch ein wenig mit Entwürfen spielen und hoffen, dass ich bald die entscheidende Idee habe.

Nachdem ich den Blue Pineapple wieder auf dem Sofa platziert hatte, habe ich mich an die Reste gesetzt und diese sortiert. Während dem Zuschneiden und Nähen hab ich immer nur alles in einen kleinen Beutel gestopft. Der war nun mehr als voll und da ich in letzter Zeit sehr viel auf der Suche nach Reste-Projekte war und auch fündig wurde, hatte ich nun schon einige Anhaltspunkte, in welche Kategorien ich die Reste einteile:

Reste des Blue Pineapple

Reste

Einmal habe ich Streifen von 3-5 cm in hell und dunkel für einen Restequilt im Log Cabin-Stil, Stücke und Streifen von 5cm oder mehr für einen Restequilt aus 5cm-Quadraten, Webkanten für Topflappen oder ähnliches und sonstiges, also Kleinstteile, die ich so erstmal nicht gebrauchen kann. Aber keine Sorge, die werden nicht weggeworfen. Ich wollte schon immer mal ausprobieren, wie sich solche Miniquilts nähen. Keine Ahnung, ob das was für mich ist. Ich stell mir das als ziemliches Gefummel vor. Aber erstmal muss es ausprobiert werden. Wenns nichts für mich ist, finde ich bestimmt Abnehmerinnen für diese Kleinstreste.

Auch die größeren Reste habe ich sortiert. Alles, was noch mindestens 20cmx50cm am Stück war, ist in der Kiste für den nächsten blauen Quilt gelandet, bzw. wird dort landen, wenn mein Rücken nicht mehr so schmerzt. Denn dafür muss ich wieder Stoffkisten umstapeln. Aus den kleineren Resten habe ich 6-inch und 10cm Quadrate geschnitten. Die 6-inch Quadrate sind zu meiner Sammlung gewandert, über die ich bereits hier berichtet habe. Einen Restequilt aus 10cm Quadraten habe ich bereits letztes Jahr angefangen. Ich hatte Stapelweise Stoffstück getauscht, geschnitten und bei eBay ersteigert. Habe mich aber ein wenig verrechnet. Ich nähe aus zwei Quadraten zwei neue Quadrate mit Dreiecken. Tja, die neuen Quadrate sind aber nunmal kleiner als 10cm. Das hab ich einfach mal vergessen zu berücksichtigen und jetzt fehlt halt so einiges. Mindestens 100 weitere Quadrate. Aber das schöne an Restequilts ist ja, dass man sie beliebig erweitern kann, da der Stoff ja nie ausgeht. Ich muss einfach geduldig weitersammeln und tauschen.

Blue Pineapple – Top fertig

So, es ist vollbracht. Das Top des Blue Pineapple ist fertig. Hier mal ein Foto an dem späteren Bestimmungsort auf meinem Sofa:

Patchworkdecke aus dem Patchworkblock Pineapple nach einer Inspiration von Quiltville in Blautönen

Top fertig

Lädt der nicht zum Kuscheln ein? Ich finde schon. Rückseite und Vlies hab ich auch schon bestellt und zwar bei Susanne Fröschle im Shop. Dort gibt es einige überbreite Stoffe, die sich prima als Rückseitenstoffe eignen, wenn man nicht so auf gestückelte Rückseiten steht. Und gerade bei einer Kuscheldecke ist es einfach schöner, wenn die Rückseite nicht gestückelt ist. Bei Tischdecken oder Wandbehängen ist das nicht so schlimm. Aber es soll ja ein Kuschelquilt werden, der mich im Winter auf dem Sofa schön warm hält.

Ich weis, ich weis, wer denkt bei dem Wetter (aktuell hab ich 26°C in der Wohnung) an warme Decken. Aber wenn ich das ganze erst mache, wenn es wieder kalt ist, wird er nicht mehr rechtzeitig fertig. Der Gute muss ja auch noch gequiltet werden. Und ich habe noch nicht entschieden, ob von Hand oder mit der Maschine. Das entscheide ich, wenn Rückseite und Vlies hier sind und ich das Sandwich zum heften ausgelegt hab. Es kommt nämlich das gleiche Vlies rein, wie schon in die Baby-Kuscheldecke. Und da hab ich mich beim Quilten mit der Maschine ganz schön schwer getan, weil der Quilt ein ordentliches Gewicht entwickelt hat. Der Blue Pineapple hat in etwa die doppelte Größe. Ich stelle mir das also als einen riesigen Kraftakt vor. Während das Handquilten jetzt im Sommer auch so eine Sache ist, weil man den Quilt ständig auf dem Schoß liegen hat. Naja, wie gesagt, das entscheide ich, wenn ich mir beim Heften des Sandwiches die Knie kaputt mach (jede Quilterin, die schonmal einen Quilt auf dem Boden geheftet hat, weis, was ich meine).

Blue Pineapple – Blöcke fertig

Nachdem ich die ganze Woche immer wieder eine Runde an der Nähmaschine gesessen habe, sind nun endlich die Blöcke soweit fertig:

Patchworkblock Pineapple nach einer Inspiration von Quiltville in Blautönen

Blöcke fertig

Das geübte Patchworkerauge wird direkt aufschreien und sagen “da stimmt doch was nicht”. Und ich gebe dem recht. Es sollen keine zwei gleichen Stoffe nebeneinander plaziert werden. Ich habe die Blöcke auch noch nicht sortiert, sondern nur mal augelegt, um die Gesamtwirkung zu begutachten. Und auch wenn Eigenlob stinkt, so muss ich mich doch selbst loben. Der Quilt war eine gute Entscheidung. Ich kann es kaum erwarten, bis er fertig ist. Also dann mal auf, die Blöcke, 96 an der Zahl, richtig sortieren und zusammennähen. Das wird noch ein Stückchen Arbeit. Bisher habe ich bereits mehr als 50 Stunden an dem Quilt gearbeitet und Stoffe im Wert von rund 150 Euro darin verarbeitet. Aber das hat sich bisher definitiv gelohnt.