OneNote – Ordnung im Strickchaos

OneNote ist das Notizenprogramm von Microsoft. Es ist in jedem Officepaket enthalten. Wer kein Problem damit hat, seine Notizbücher in der Cloud von Microsoft, OneDrive, zu speichern, kommt auch mit der kostenlosen Version aus.

Warum nutze ich OneNote?

Warum ich OneNote nutze, liegt daran, dass es das einzige Programm dieser Art ist, das ich bei meiner Hauptarbeitsstelle für die dienstlichen Notizen nutzen darf.

Also lag es nahe, das Programm, das ich schon kenne, auch im privaten zu nutzen. Dank des HomeUse-Programms von Microsoft konnte ich mir eh für wenig Geld damals das komplette Officepaket in der Professional-Version zulegen.

Wie nutzt man OneNote für seine Strickplanung?

Zuerstmal muss man wissen, dass OneNote hierarchisch aufgebaut ist. Es gibt Notizbücher, darunter Abschnittsgruppen oder direkt Abschnitte und dann einzelne Seiten in einem Abschnitt. Damit lässt sich eine Menge sortieren.

Ich hatte ein Notizbuch fürs Stricken, eins für meine Dokumentenablage, eins für Rezepte usw.

Der Vorteil bei OneNote ist, dass man auch ganze PDF-Dokumente einbinden kann und zwar nicht als Link, sondern als Bilder, die man dann durchscrollen kann. So habe ich z.B. sämtliche Kontoauszüge eingebunden, die ich dann leicht einsehen kann und auch durchsuchen kann. Das ist ein mächtiges Feature.

Für die Strickplanung kann man hier sämtliche, gekaufte PDF-Anleitungen einhängen und kann so einfach durchblättern, ohne den Ordner dafür im Regal nutzen zu müssen.

In einem Abschnitt “Strickanleitungen” hatte ich dann pro Anleitung eine Seite angelegt.

Für meine Projekte hatte ich in einem anderen Abschnitt “Strickprojekte” für jedes Projekt eine Seite angelegt, auf der ich Bilder, Skizzen und Notizen zu den Anleitungen oder auch meinen eigenen Designs eintragen konnte.

Der Vorteil gegenüber Ravelry, wo man das ganze natürlich ähnlich machen kann, war für mich damals, dass die Notizen nicht öffentlich sind. Wenn man Anleitungen verkaufen will, will man ja nicht die Notizen öffentlich machen.

Hier ein kleiner Einblick, wie ich das aufgeteilt hatte:

Ordnung im Strickchaos - Onenote
Ordnung im Strickchaos – Onenote

Warum ich OneNote nicht mehr für meine Strickplanung nutze

Trotz der vielen Vorteile, hat mich eines immer gestört: übersichtliche Tabellen musste ich mir selbst erstellen. Aber genau diese Übersichten brauche ich, um den Überblick nicht zu verlieren. Die Tabelle im Screenshot oben ist noch übersichtlich und wird sich nicht mehr verändern. Es kommen nur neue Einträge dazu. Bei der Übersicht „in Arbeit“ sieht das aber anders aus. Ich musste dann immer die Einträge in den Tabellen hin und her kopieren. Sortieren geht auch nicht händisch. Und die Bilder musste ich auch von Hand so anpassen, dass sie annähernd gleich groß sind.

Welches Notizprogramm mein aktueller Favorit ist, erfahrt ihr in einem späteren Beitrag in dieser Reihe.

Bisher in der Reihe Ordnung im Strickchaos:

Ordnung im Strickchaos

Ravelry

Welche Strickerin kennt Ravelry noch nicht? Ich glaube, an dieser Webseite führt kaum ein Weg vorbei, wenn man als Strickerin im Netz unterwegs ist. Für diejenigen, die Ravelry noch nicht kennen, will ich es in diesem Beitrag mal kurz vorstellen.

Ravelry-Geschichte

Die Ravelry-Geschichte begann vor einigen Jahren, als sich zwei Leute Gedanken dazu gemacht haben, wie man das Stricker-Leben mit einem Tool unterstützen könnte. Ein Tool, mit dem man seine Nadeln, Projekte und Wolle im Blick hat. Das war irgendwann 2007 ungefähr.

Am Anfang gab es ein Kontaktformular, in das man sich eingetragen hat, wenn man die „Beta“ der Plattform testen wollte. Dann musste man einige Zeit warten, bis man in der Benutzerdatenbank angelegt war. Bei mir war es am 13.12.2007 soweit, dass ich die Plattform zum ersten Mal betreten durfte.

Damals habe ich dann fleißig alles eingetragen und auch nachgetragen, was ich an Projekten so hatte. Meine gesamte Wollsammlung war gepflegt und ich habe wirklich jedes Sockenprojekt eingetragen. Eine Heidenarbeit im Nachhinein betrachtet. Aber ich war gehypt. Damals kannte man das Wort vermutlich gar nicht.

Es gab auch schon die Anleitungssuche und man konnte Anleitungen anlegen. Über die Plattform Anleitungen kaufen kam aber erst später dazu. Erstmal ging es rein um die Organisation von Strickprojekten und Stash.

Nachdem ich am Anfang so viel Zeit dort verbracht habe, hatte ich eine längere Pause eingelegt. Auch weil ich weniger gestrickt habe und jedes Sockenpaar dort eintragen, wo ich doch zu dem Zeitpunkt nur Socken gestrickt habe, erschien mir sinnfrei.

Wann ich genau zurück zu Ravelry gefunden habe, kann ich nicht genau sagen. Wenn ich aber meine Projekte so durchschaue, war das irgendwann Ende 2011. Damals hatte ich auch einen neuen Blog angefangen und daher ab dann jedes Sockenpaar sowohl auf meinem Blog als auch bei Ravelry dokumentiert. Das habe ich so bis Ende 2012 durchgehalten. Ich meine, damals gab es schon die Möglichkeit, dort Anleitungen zu kaufen, was ich schon toll fand.

Ab Januar 2013 hat sich dann aber beruflich was für mich verändert. Ich musste regelmäßig auf Dienstreise. Damals hatte ich weder Laptop noch Smartphone. Der Dienstlaptop durfte zwar auch für private Dinge genutzt werden, aber teilweise sollte der WLAN-Zugang im Hotel 30-40 Euro pro Woche kosten. Das war ich nicht bereit zu bezahlen. Natürlich habe ich in dieser Zeit auch viel gestrickt. Abends im Hotel, bei An- und Abreise im Zug. Aber ich hätte dann an den Wochenenden noch alles bei Ravelry nachtragen müssen, wo ich eh schon wenig Zeit hatte.

Nochmal richtig eingestiegen bin ich dann 2017 und seitdem auch mehr oder weniger dauerhaft dabei, auch wenn es immer mal Phasen gibt, in denen ich meine aktuellen Projekte nicht ganz aktuell halte. Oft lege ich die Projekte erst an, wenn ich fertig bin mit stricken.

Das kommt daher, dass ich meine persönlichen Notizen zu den selbst ausgedachten Modellen nicht öffentlich pflegen möchte, wenn ich daraus später vielleicht eine Anleitung schreiben möchte. Welche Programme ich hierfür nutze bzw. welche ich früher genutzt habe, erfahrt ihr im Rahmen dieser Reihe zu einem späteren Zeitpunkt.

Wofür ist Ravelry?

Aus meiner Schilderung heraus wird schon klar, was Ravelry so alles kann. Ich weiß gar nicht, ob ich abschließend alle Funktionen beschreiben könnte. Das ist mittlerweile sehr umfangreich.

In erster Linie aber soll man damit eine Projekte organisieren. Man kann Bilder hochladen oder von Instagram oder Google oder Flickr übernehmen. Man kann die Anleitung verlinken, die verwendeten Nadeln inklusive Nadelstärke angeben, sowie die verwendete Wolle und auch wieivel der Wolle man verbraucht hat.

Ist die Anleitung auf Ravelry in der der Datenbank hinterlegt, kann man in den Projekten anderer Strickerinnen und Stricker weltweit stöbern. Das geht auch beim Garn. Wer also ein Garn im Stash hat, für das er ein Projekt sucht, kein Problem. Man bekommt Anleitungen angezeigt aber auch Projekte, bei denen das Garn der Anleitung ausgetauscht wurde. Habt ihr eine Anleitung und sucht nach einer Alternative für das Garn? Auch kein Problem. Pflegt euren Stash und euch wird daraus eventuell was vorgeschlagen, was andere verwendet haben.

Neben den abgeschlossenen Projekten und denen „auf der Nadel“ könnt ihr euch auch eine Liste anlegen mit den Projekten, die ihr plant.

Anleitungen, Projekte und Garne können als Favorit markiert werden, damit man sie später leichter wiederfindet.

Ihr habt eine kleine Bibliothek, in der alle Anleitungen landen, die ihr über Ravelry gekauft habt. Ihr könnt aber auch Anleitungen dort eintragen, die ihr wo anders gekauft habt, zum Beispiel in einem Buch oder Anleitungsheft. Hier ist es aber so, dass nicht immer alle Anleitungen aus allen Büchern als Einzelanleitung hinterlegt sind. Fehlt euch was, könnt ihr das aber selbst nachtragen und alle anderen bei Ravelry können das dann ebenfalls nutzen.

Im Bereich der Community gibt es Gruppen, in denen ihr euch mit anderen austauschen könnt. Hier werden KALs organisiert, Stricktreffen verabredet und vieles mehr.

Ihr seht also, Ravelry ist extrem umfangreich. Was noch ein wenig „schräg“ ist, ist die deutsche Übersetzung. Nicht alles ist übersetzt, was manchmal auch komisch wirkt. Manchmal ist die Übersetzung meiner Meinung nach falsch oder der deutsche Text passt nicht in den Buttons. Aber ich finde, das sind Kleinigkeiten, an denen aber wohl auch ständig gearbeitet wird.

Wie ich Ravelry nutze

Ich nutze Ravelry um meine Projekte zu dokumentieren. Wann ich was begonnen habe, wann ich es beendet habe. Ggf. welche Nadelstärke ich verwendet habe, wenn ich von der in der Anleitung abgewichen bin. Wieviel Garn ich verbraucht habe und welches ich verwendet habe.

Außerdem kaufe ich mir natürlich auch mal Anleitungen darüber. Das geht schnell und einfach.

Ich habe auch angefangen, meinen Stash darin abzubilden. Die ganzen einzelnen Abo-Knäuel vom Opal-Abo bekomme ich sonst kaum noch gehandhabt. Ein Teil, gerade aus den älteren Abos, ist in Zip-Lock-Beuteln in der Schublade unterm Bett verstaut. Neue Abo-Knäuel in durchsichtigen Kisten von IKEA. Ein bißchen was liegt in meinem „Wollwagen“. Einzelne Farben habe ich nochmal in Pappkartons sortiert. Und was ich neben der Opal-Wolle habe? Keine Ahnung. Daher werde ich das alles bei Ravelry eintragen, mit Bild. Dann kann ich auch schön nach bestimmten Farben suchen. Dafür muss man sich leider einmal die Mühe machen, das alles einzutragen. Und genau daran scheitert es immer wieder, weil mir das dann immer zuviel Arbeit ist.

Die Bibliothek bei Ravelry nutze ich kaum. Anleitungen, die ich bei Ravelry kaufe, landen dort automatisch. Wenn ich eine Anleitung aus einem Buch stricke, füge ich diese auch meiner Bibliothek hinzu. Ob ich aber alle Anleitungen aus allen Büchern mal einpflegen werde? Vermutlich nicht. Höchstens das, was ich mal stricken möchte. Leider gibt es nicht zu jedem Buch eine entsprechende Sammlung aller Anleitungen, die man dann mit einem Klick einfügen könnte. Zu vielen Büchern oder Anleitungsheften sind gar keine Anleitungen bei Ravelry eingetragen. Ich hatte zwar weiter oben erwähnt, dass jeder eine Anleitung selbst hinterlegen kann und die Datenbank dadurch erweitert. Aber seien wir mal ehrlich, das ist Arbeit, die auch ich mir nur für die Sachen machen werde, die ich stricken möchte.

Ansonsten findet ihr natürlich meine eigenen Anleitungen dort in meinem Ravelry-Store:

Ravelry
Mein Ravelry-Store

Die Community bzw. die Foren benutze ich eher weniger, auch wenn ich darüber zum Bonner Stricktreff gefunden habe. Es gibt mir dort zuviele Gruppen zu viel zu vielen Themen. Jede Designerin und jeder Designer hat seine eigene Gruppe. Jede Handfärberin und jeder Handfärber ebenfalls. Ich stricke aber nicht monogam nur die Anleitungen eines Designers mit den Garnen von einer Handfärberin. Auch wenn ich natürlich bestimmte Designerinnen oder Designer habe, die öfter mal was für mich dabei haben als andere, suche ich mir die Projekte danach aus, ob sie mir gefallen und was für mich wären. Genauso möchte ich bei der Wolle Vielfalt. Ich stricke sehr viel mit Opal-Wolle. Heißt nicht, dass ich andere Sockenwollhersteller nicht mag. Bei den handgefärbten Garnen schaue ich halt auch, was mir gefällt. Und meine Lieblingsfarbe Blau ist überall Mal dabei. Daher lohnen sich für mich solche Gruppen auch einfach nicht.

Und ihr so?

So, wer kannte jetzt Ravelry tatsächlich noch nicht? Und wie verwendet ihr Ravelry? Gibt es noch was, das ich vielleicht selbst noch gar nicht kannte? Schreibt es mir gerne in die Kommentare.